Wahlen beeinflussen Wirtschaft und Börse. Was sagen die Parteien, die im Bundestag vertreten sind, zu Finanzthemen wie Rente und Vermögensaufbau? Wir schauen auf ausgewählte Aspekte in den Wahlprogrammen. Wir sprechen uns in dem Beitrag weder für noch gegen Parteien aus. Wir schauen auf einen kleinen Ausschnitt der Programme von sechs Parteien. Wenn du also überlegst, für welche Parteien du stimmst, wirf bitte auch in die Waagschale, was die Parteien jeweils zu Ökologie, Bildung, Gesundheit, Kultur und anderen für dich wichtigen Themen schreiben!

Rente eines der Top-Wahlthemen

In den einzelnen Wahlprogrammen gibt es Statements zu weiteren Investment-Themen: zu Steuerpolitik, Immobilien, Finanzregulierung und Finanzmärkten, zu Kryptowährungen; ebenso zu Rente und Vermögensaufbau. Aus unserer Sicht ist das letzte Thema eines der wichtigsten. Unser Rentensystem sollte grundlegend verbessert werden, um zukünftig funktionieren zu können. Was sagen die Parteien zu Rente und Vermögensaufbau?

Die CDU

Die CDU schlägt für die Rente einen kapitalgedeckten staatlichen Fonds vor, ähnlich wie in Schweden oder Norwegen, wo ein Teil der Sozialbeiträge direkt am Kapitalmarkt angelegt wird. Auch wir haben hier schon dazu geschrieben. Die Christdemokraten nennen keine Details, wie das Modell ausgestaltet sein soll. Außerdem wollen sie die Riester- und Rürup-Rente mit einem eigenen Vorsorgeprodukt ausgleichen: Vereinfacht gesagt ein steuerfreies Konto, mit dem du auch am Kapitalmarkt investieren könntest.

Die SPD

Die SPD möchte bei der Rente ebenfalls ein Vorsorgemodell nach schwedischem Vorbild aufbauen. Unterschied zur CDU: Dieses neue Modell soll die staatliche Rente nicht ersetzen, sondern ergänzen. Zusätzlich will die SPD nachhaltige Investments fördern, beispielsweise in ESG-Fonds. Mehr zu nachhaltigen Investments gibt es hier.

Die Grünen

Beim Thema Rente möchten die Grünen statt aktuell Riester- und Rürup-Rente einen öffentlichen Bürgerfonds, der die Beiträge langfristig nach ESG-Richtlinien anlegen und Eigenkapital für die Wirtschaft sein soll. Nach dem Grünen-Programm würden alle in den Fonds einzahlen, außer man widerspricht aktiv. Provisionsbasierte Finanzberatung soll wegfallen, dafür soll Honorarberatung gefördert werden. Hierfür soll eine Honorarordnung kommen – ähnlich der von beispielsweise Anwält:innen.

Die Linkspartei

Vor allem niedrige Einkommen zu entlasten, hat die Linkspartei auf ihrer Agenda. Die Partei ist gegen kapitalgedeckte Renten. Stattdessen möchte sie das Rentenniveau – zurzeit 48 Prozent – auf 53 Prozent erhöhen, plus das Renteneintrittsalter auf 65 Jahre absenken. Außerdem soll jede:r in das Rentensystem einzahlen, auch die, die aktuell ausgeschlossen sind – wie Selbständige oder Beamt:innen. Die Linkspartei möchte außerdem verbieten, dass Finanzprodukte auf Provisionsbasis verkauft werden dürfen. Stattdessen soll dies über Honorarberater:innen und Verbraucherzentralen geschehen.

Die AFD

Die AFD will in ihrem Programm zurück zur D-Mark und raus aus der EU. Zur Rente sagt das Wahlprogramm: Das aktuelle System beibehalten und durch Steuern bezuschussen. Zur privaten Altersvorsorge – aus unserer Sicht essenziell – gibt es in ihrem Programm nichts.

Die FDP

Zuletzt die FDP: Sie hat die meisten Inhalte für Anleger:innen im Wahlprogramm. Auch die FDP ist für einen kapitalgedeckten Rentenfonds. Der Rentenfonds soll am schwedischen Modell ausgerichtet sein und an der Börse investieren – konkret einen Teil der Sozialabgaben, die der:die Arbeitgeber:in zahlt.

Informiere dich vor der Wahl

Wir können hier nicht auf alle relevanten Punkte in allen Parteiprogrammen eingehen. Daher: Informiere dich, damit du verantwortungsvoll abstimmen kannst. Was ist für dich wichtig bei dieser Wahl und warum? Schreib mir gern in den Kommentaren!

Bis bald

Carsten 

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