Geringe Rendite, teuer und intransparent – die Riester-Rente steht in der Kritik. Versicherte müssen erleben, dass die Zuschüsse des Staates zum großen Teil von den Kosten der Versicherung geschluckt werden. Jetzt ist eine grundlegende Reform (wieder) ausgeblieben. Wie steht’s um die Zukunft der Riester-Rente und was will die künftige Ampel-Koalition konkret in Sachen Rente tun?
Riester war eine gute Idee, mit großem Aber
Gedacht war vor 20 Jahren, mit der Riester-Rente private Altersvorsorge zu unterstützen und das staatliche Rentensystem beziehungsweise dessen Schieflage abzumindern (mehr dazu im Blogartikel zur Rentenversicherung). Wer riestert, soll mit privatem Geld eine spätere Zusatzrente aufbauen. Hört sich gut an, lohnt sich nur bedingt. Zurzeit kämst du auf 55 Euro pro Monat, welche noch versteuert werden müssen. Die noch versteuert werden müssen. Eine Zusatzrente, die dir wirkliche finanzielle Sicherheit im Alter gibt, sieht anders aus.
Beitragsgarantie verbaut Chance auf gute Rendite
2002 von der Bundesregierung eingeführt, musste die Riester-Rente zwingend Garantien bieten. Folglich war sie als Anlageprodukt nicht für einen freien Zugang zum Aktienmarkt zugelassen. Obwohl sie an sich die perfekte Grundlage für Aktienfonds bietet: ihre langfristig vereinbarte Vertragslaufzeit ist genau richtig, wenn es um Vermögensaufbau und Absicherung im Alter geht! Kein Wunder also, dass am Ende nur mäßige bis schlechte Wertentwicklungen dabei herauskamen und das Angebot zunehmend auf Skepsis trifft.
Wo geht es hin mit der Riester-Rente?
Unabhängig von den Kosten erwirtschaftet das Riestern nur schwache Renditen. Den Sparer:innen müssen am Ende mindestens die eingezahlten Beiträge ausgezahlt werden. Durch diese Beitragsgarantie werden die Sparraten meist in renditeschwache, risikoarme Anlageformen investiert. Anlegen in langfristig ausgerichtete, clever gewählte Fonds, zusätzlich von smarten Anlagetools überwacht, bringt mit Sicherheit mehr Gewinn ein. In unserem Buch „CRASH!“ findest du mehr zu sicheren Anlagemodellen.
Rendite bei Riester wird weiter sinken
In den kommenden Jahren könnte die Riester-Rendite sogar noch schmaler ausfallen: Die allgemeinen Zinsen sind niedrig wie lange nicht. Die Versicherungswirtschaft hat den Garantiezins weiter gesenkt – von bisher 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent für ab 2022 abgeschlossene Verträge. Ich bin sicher: In näherer Zukunft wird die Beitragsgarantie nicht mehr zu halten sein.
Neuerungen, aber keine große Reform
Im Koalitionsvertrag der künftigen Ampel-Regierung finden sich geplante Veränderungen zur privaten Altersvorsorge, leider aber keine umfassende Reform. Was die Ampel-Koalition will: Die Rentenversicherung wird 2022 zehn Milliarden Euro aus Bundesmitteln bekommen. Diese soll sie am Kapitalmarkt investieren. „Diese teilweise Kapitaldeckung soll als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden und global anlegen“, schreiben die Parteien im Koalitionsvertrag.
Prüfauftrag statt klarer Ansage
Der private Teil der Altersvorsorge soll reformiert werden. Ich verstehe das so, dass sich die Ampel-Partner zwar der Riester-Rente annehmen wollen, aber keinen konkreten Plan haben. Weiter heißt es dazu im Koalitionsvertrag: „Wir werden dazu das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen“. Und weiter: „Daneben werden wir die gesetzliche Anerkennung privater Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester prüfen.“
Mein Fazit
Einen großen Wurf in Sachen Rentenreform werden wir in der kommenden Legislaturperiode nicht erleben. Der Einstieg in eine „Aktienrente“ macht absolut Sinn, fällt aber zögerlich aus. Das Problem der Altersdemografie ist wieder nicht gelöst. Alles in allem wäre noch einiges an Luft nach oben gewesen. Mehr dazu, warum ich eine kapitalgedeckte, sichere Altersvorsorge bevorzuge, findest du in „CRASH!“!
Wie findest du die geplanten Änderungen zur Rente? Was fehlt dir bei den aktuell geplanten Änderungen?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.