Das Bundesverfassungsgericht entschied jüngst, dass die Bundesregierung an ihrem Klimaschutzgesetz nachbessern muss. Der Klimawandel gefährde die „Freiheitsrechte künftiger Generationen“ und eben dies sei nicht in ausreichendem Maße im Gesetz berücksichtigt. Es ist Wasser auf die Mühlen der „Fridays for Future“-Bewegung und allen, die schon seit langer Zeit auf bereits heute spürbare Folgen des Klimawandels hinweisen.

Dies gibt auch den sogenannten „grünen Finanzprodukten“ zusätzlichen Rückenwind. Gleichzeitig werden bestimmte Branchen (Öl-, Gas-, Rüstungsindustrie und andere) von Anleger:innen zunehmend als kritisch gesehen. Grund genug, dass wir uns hier von Zeit zu Zeit diesem Thema widmen. Fangen wir mit einer ersten Definition an.

ESG-Fonds – ein Label, noch kein Versprechen

Environment Social Governance (zu Deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) bezeichnet die Absicht von Unternehmen, Ihr Portfolio nachhaltig auszurichten.

Sei es beispielsweise im Bereich der Emissionen bei der Güterproduktion (E), dem Verbot von Kinderarbeit (S) oder einer bewusst gendergerechten Zusammensetzung des Aufsichtsrates (G).

Banken sehen eine vermehrte Nachfrage nach derlei Finanzprodukten und investieren zunehmend mehr Kapital in nachhaltige Projekte. Das zeigt, dass sich etwas tut und sich ein neues Feld für Anleger:innen eröffnet.

Jedoch ist Vorsicht geboten, denn es gibt Fondsanbieter, die das Label „ESG“ lediglich im Namen ihrer Produkte aufführen, um den Verkauf zu fördern. Es ist Kenntnis über Fondsgesellschaften gefragt, die sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema beschäftigen und sich im „grünen Dschungel“ auskennen.

Fonds in allen Schattierungen

„Greenwashing“ – ein Begriff, der häufig fällt, wenn Unternehmen ihre ökologischen Vorhaben einer breiten Öffentlichkeit präsentieren.

Aber was ist „grün“? Wo fängt nachhaltiges Wirtschaften an? Welche Zeitspanne zur Umsetzung ökologischer Unternehmensziele ist ambitioniert und welche nicht?

Darauf geben die Finanzprodukte keine direkte Antwort. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass etwa in Deutschland der Dax nicht von Unternehmen geprägt ist, die sich bislang durch einen besonders vorsichtigen Umgang mit natürlichen Ressourcen einen Namen machten. Aber wer sich genauer damit beschäftigt, der wird Fonds entdecken, die es ernst meinen mit ESG.

Hier gibt es welche, in denen unter anderem Recyclingunternehmen oder Firmen aus der Wind- und Solarbranche zu finden sind.

Thema als Nische

Wer es thematisch spezifisch angehen möchte, dem bieten sich Themenfonds an. Dabei stehen etwa Fonds ausschließlich im Bereich „sauberes Wasser“ oder „erneuerbare Energien“ im Fokus.

Ich verweise auch hier gerne auf die Fachexpertise von Finanzberater:innen. Suche dir jemanden, der dich über die einzelnen Bestandteile eines Fonds aufklärt und deinen persönlichen Anspruch an ein grünes Investment definiert. Gute Berater:innen fragen immer nach dem Interesse, in nachhaltige Fonds zu investieren.

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