Seit gut einer Woche findest du im DAX 40 statt 30 Unternehmen. Zum ersten Mal in seiner Geschichte wurde der deutsche Leitindex vergrößert. Was sich genau durch die Index-Reform geändert hat und was das für dich als Anleger:in bedeuten kann: hier im Blog.

Die Neuen im Blue-Chips-Index

Im neuen DAX sind Unternehmen aus modernen, wachstumsstarken Branchen wie dem Onlinehandel oder der Medizin- und Gesundheitstechnik hinzugekommen. Konkret: Siemens Healthineers, Sartorius und Qiagen aus dem Gesundheitsbereich, außerdem Airbus, Aromen und Dufthersteller Symrise, Zalando als Online-Modehändler, Chemikalienhändler Brenntag, die Holdinggesellschaft Porsche, Sportartikelhersteller Puma und HelloFresh mit dem Versand von Kochboxen. Die neuen Kandidat:innen bekommen durch den Einstieg jetzt mehr Aufmerksamkeit.

Gründe für den neuen DAX

Der DAX stellt gut 80 Prozent der Marktkapitalisierung der börsennotierten Aktiengesellschaften dar. An ihm soll man repräsentativ erkennen, wie es deutschen Unternehmen geht. Die Kritik vor der Erweiterung: Der Index sei nicht tatsächlich repräsentativ und zu wenig divers. Im DAX waren bislang Unternehmen der „old economy“ zu finden, also aus den Branchen Auto, Energie, Chemie und Finanzen.

Besser durchmischt, frischer, jünger

Im neuen, größeren DAX ist die hiesige Wirtschaft breiter abgebildet. Der Index ist moderner und näher an der wirtschaftlichen Realität. Dadurch ist er attraktiver für Anleger:innen. Die bisherigen 30 DAX-Mitglieder verlieren etwas an Gewicht, der Markt ist realistischer abgebildet, das Risiko einzelner Blue Chips sinkt.

Branchen wie beispielsweise Medizintechnik und Gesundheit waren schon vorher wichtig für Investor:innen. Jetzt, wo auch sie im Leitindex sind, liegt mehr Gewicht auf Wachstum. Der DAX40 könnte sich potenziell zum Wachstumsindex mausern.

Was anders wird – oder auch nicht

Es ist unklar, ob der neue DAX für dich als Anleger:in Veränderungen bringen wird oder nicht. Meine Vermutung: Es wird sich nicht grundlegend etwas ändern. Der DAX40 ist größer, aber weiter industrielastig. Es lässt sich streiten, ob er die eigentlichen Stärken unserer Wirtschaft besser darstellt.

Zumindest ist die durchschnittliche Gewinnbewertung der Neulinge im neuen DAX 50 Prozent höher als die der restlichen 30 „alten Hasen“. Die zehn weiteren Unternehmen bieten dir als Anleger:in im Durchschnitt wahrscheinlich weniger Dividende und höhere Kursschwankungen. Das freut uns wiederum als Anleger:in: Wenn wir unser Vermögen nach der sicheren Burghard-Stöver-Methode aufbauen, profitieren wir von Schwankungen an der Börse.

Strengere Regeln

Die zehn neuen Blue-Chip-Unternehmen, und alle folgenden, müssen zwei Geschäftsjahre in Folge profitabel sein. Alle DAX-Unternehmen müssen außerdem Quartalsmitteilungen und testierte Jahresabschlüsse veröffentlichen. Versäumen sie dies auch nach 30 Tagen Warnfrist, können sie aus dem neuen Index geworfen werden – anders als ehemals im Wirecard-Fall. Ebenfalls neu: Die Zusammensetzung wird jetzt zweimal jährlich überprüft statt wie früher einmal. Diese Regeln gelten seit März dieses Jahres. Zusätzlich müssen alle DAX-Mitglieder die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex erfüllen.

Wie findest du den Umbau des DAX – notwendig oder überflüssig? Und was versprichst du dir davon?

Bis bald

Euer Sascha

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