In den Nachrichten zu den Finanzmärkten hörst du dieser Tage häufiger das Wort „Minuszinsen“. Wer sich mit dieser „Zinsform“ näher beschäftigt, wird schnell sehen, dass sie entgegengesetzt zum allgemeinen Verständnis von Zinsen funktioniert.

Bankdarlehen kosten Geld – logisch!

Lass mich kurz ein Beispiel erklären, das du mit Sicherheit kennst: Wenn du dir ein Auto finanzierst, dann vielleicht mithilfe eines Bankkredits. Du nimmst die benötigte Summe bei der Bank als Darlehen auf. Diesen Kredit zahlst du in einem vertraglich festgelegten Zeitraum in einzelnen Raten ab. Zusätzlich kommt ein Betrag zu einem ebenfalls vereinbarten Zinssatz obendrauf. Du bezahlst die Bank dafür, dass sie dir Geld leiht. Im Kleinen funktionieren auch Mini-Kredite für Laptop oder TV nach dem gleichen Prinzip.

Altersvorsorge auf dem Konto? Kostet Geld!

Liegt beispielsweise deine Altersvorsorge als Erspartes auf einem Konto, läuft das aber andersherum. Ganz vereinfacht dargestellt: Du gibst der Bank dein Geld, indem du es auf dein Konto einzahlst. Die Bank arbeitet auf dem Finanzmarkt damit und zahlt dir im Gegenzug Zinsen. Wir wollen jetzt nicht in die VWL abgleiten, aber die „parken“ ihr Geld unter anderem bei den Zentralbanken. Und dort zahlen sie Strafzinsen. Die Banken geben diese Straf- beziehungsweise Minuszinsen zunehmend an ihre Kunden weiter. Für dich heißt das: Du bekommst in einem solchen Fall keine Zinsen von deiner Bank, sondern zahlst obendrauf.

Und die Zahl der Institute, die abkassieren, steigt rasch weiter. Wichtig dabei: Banken räumen Freibeträge ein, auf die nicht abgezwackt wird. Das können für Privatkunden 5.000 oder auch 50.000 Euro sein.

Klare Handlungsempfehlung

Minuszinsen sind längst keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Im Augenblick liegen sie im Schnitt bei 0,5 Prozent. Es gibt Freibeträge für private Anleger:innen, die von den Minuszinsen ausgenommen sind. Da lohnt es sich also, wenn du einmal genau hinschaust. Außerdem steigt aktuell die Inflationsrate. Dein Geld auf dem Konto wird also real immer weniger. Viele Medien berichten über diese Tatsache und selbst die BILD hat das Thema aktuell auf der Agenda. Wenn das mal kein Beleg für die Dringlichkeit ist.

Meine Empfehlung: Sieh das als Chance und beschäftige dich mit einem nachhaltigen Vermögensaufbau. Höhere Summen auf Girokonten zu parken, macht nun überhaupt keinen Sinn mehr, sofern sie da länger liegen sollen. Schau besser auf langfristige Anlagemöglichkeiten in Form ausgesuchter Investmentfonds. Bei einer cleveren Strategie profitierst du von Renditen und wirst nicht zum Spielball der internationalen Bank- und Kreditwirtschaft.

Und was das Thema Finanzierung angeht: Das merke ich mir für einen der nächsten Beiträge. Schickt mir gerne eure Fragen dazu, ich werde sie ganz offen beantworten.

 

Euer Burghard

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