Wirtschaftskrise, boomende Märkte, Hyperinflation – der Aktienmarkt ist gefühlt wie das Wetter. Welche Faktoren haben Einfluss auf die Börsenkurse?

Angebot und Nachfrage

Angebot und Nachfrage bestimmen den Aktienmarkt. Ein Aktienkurs steigt, wenn eine Aktie stark nachgefragt wird und mehr Menschen bereit sind, diese Aktien zu einem höheren Kurs zu kaufen. Entsprechend fällt der Kurs, wenn mehr Anleger:innen bereit sind, die Aktien zu einem niedrigeren Preis an andere zu verkaufen. Aber wovon hängt die Nachfrage ab?

Faktor: Politik

Politik beeinflusst Menschen und damit ihr Verhalten an der Börse. Politische Krisen wie globale Handelskriege wirken sich aus. Import und Export von Waren können ins Stocken kommen. Währungen in Schieflage geraten. Genauso können lokale politische Entscheidungen die Börsenkurse beeinflussen: Als Oskar Lafontaine 2009 plötzlich als deutscher Finanzminister zurücktrat, schossen die Aktienkurse in die Höhe. Warum? Anleger:innen waren sicher: Für Firmen konnte es nur noch besser werden. Sie hofften auf eine Nachfolge mit einem wirtschaftsfreundlicheren Kurs und niedrigere Steuern. Auch die Wahl des amerikanischen Präsidenten beeinflusst die Aktienkurse. Vor allem die 100-Tages-Bilanz schlägt zu Buche: Bei John F. Kennedy und George Bush Senior stieg der Börsenkurs um 10 Prozent. Bei Joe Bidens Wahlsieg ging es ebenso nach oben.

Faktor: Umwelt

Auch Naturkatastrophen oder Pandemien haben Auswirkungen, weil sie Menschen verunsichern, ängstigen und sich deswegen ihr Kaufverhalten ändert.

Faktor: Wirtschaftslage

Wirtschaftslage und Zinsentwicklung sind Umstände, die auf die Kursentwicklung abfärben. Der Zinsmarkt gibt Hinweise auf das Innenleben der Börse. Höhere Zinsen hemmen die Konsumfreude. Zurzeit bremst die Niedrigzinsphase Sparanlagen wie Tages- oder Festgeld aus und macht Aktien als Geldanlage attraktiver.
Branchentrends und Zeitgeist sind ebenso Treiber des Börsen-Auf-und-Abs: Anfang der 2000er-Jahre investierten viele Anleger:innen in Einzelunternehmen der New Economy. In der festen Überzeugung: Sie sind die Zukunft! Die folgende Krise sitzt einigen noch im Nacken.

Faktor: Unternehmen

Und schließlich die Aktiengesellschaft selbst: Wie steht sie da? Droht eine Überschuldung oder wurden im vergangenen Geschäftsjahr satte Gewinne eingefahren? Ist das Geschäftsmodell zukunftsträchtig oder nicht mehr up-to-date? Wie hoch ist das Eigenkapital des Unternehmens? All dies sind entscheidende Marker für die Entwicklung eines Aktienkurses.

Faktor: Mensch und Medien

Eine wesentliche Rolle in der Börsenmanege spielen die Medien. Eines der besten Beispiele ist die – vermeintliche – Causa Ronaldo: Während einer EM-Pressekonferenz tauschte er vor laufender Kamera Coca-Cola gegen Wasser. Kurz darauf sank der Kurs von Coca-Cola um 44 Cent pro Aktie – bei diesem Aktienvolumen immerhin um 1,89 Milliarden Dollar. Der Aufschrei war groß: Was ist los bei Coca-Cola? Später stellte sich heraus, der Aktienwert war schon vor der Pressekonferenz gesunken. Der Tag der Pressekonferenz war gleichzeitig der sogenannte Ex-Dividenden-Tag. Bis dahin müssen Aktien gehalten werden, um eine Gewinnausschüttung zu erhalten. Verkäufe von Coca-Cola-Aktien hätte es also mit Sicherheit sowieso gegeben, unabhängig von Ronaldos Getränkewahl. Dennoch interpretierten die Medien so einiges hinein in den Auftritt des Fußballstars.

Welche Einflüsse auf die Börsenkurse hast du schon beobachtet? Schreib mir gern deine Erfahrungen in die Kommentare!

Auf bald

 

Euer Carsten

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